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ZISch-Projekt (Zeitung in der Schule)

Am diesjährigen ZISch-Projekt (Zeitung in der Schule) der BNN haben die Klassen 9a und 9c im Rahmen des Deutschunterrichts teilgenommen. Auch durch die wertschätzende und hilfreiche Unterstützung des Redaktionsmitglieds Jörg Seiler sind zwei hervorragende Zeitungstexte entstanden – wir gratulieren Hannah Gerber und Eleni Mingas aus der Klasse 9c und wünschen allen anregende Gedanken beim Lesen!

Stütze des Ökosystems stirbt

Zu viel Gerede um Schutzmaßnahmen des Great Barrier Reefs

Das Great Barrier Reef wurde fast, laut der UNESCO, als gefährdetes Welterbe eingestuft. Grund hierfür ist die starke Korallenbleiche. Die australische Regierung konnte dies durch politischen Druck abwenden. Über die Einstufung wird 2023 erneut beraten. Doch der Klimawandel schreitet weiter voran und hinterlässt seine Spuren im Riff und langes Reden und Aufschieben wäre da doch eher fraglich.

In solchen Fällen, in der klimaschädliche Emissionen wichtige Teile der Welt beschädigen, müsse diese ernster genommen werden. Man sollte die offizielle Einschätzung von Experten als mögliche Chance sehen, um auf das Problem aufmerksam zu machen und mögliche Aktionen zu fördern, die den Schutz des Welterbes vertreten, wie z.B: Eine Müllsammelaktion mit Tauchern oder der Pflanzung neuer Korallen.

Gerade beim Great Barrier Reef, das eine große Artenvielfalt fördert und schützt sowie unsere Küsten vor Erosion und uns auch noch Arbeitsstellen gibt, sollte die offizielle Betitelung als gefährdet erhalten. Es würde jeden erreichen und zu Spenden oder einem umweltbewussteren Verhalten führen, um dieses einzigartige Biotop vor der vollkommenen Korallenbleiche zu schützen. Ohne das besondere Biotop könnte es zu einem Artensterben und damit zu einem großen Zusammenbruch im Ökosystem kommen.

Im Sinne der Menschen, die von dem Biotop profitieren und die Korallenbleiche sehr beunruhigt, wäre eine schnelle Hilfe ebenfalls willkommen, da das Riff ihren Arbeitsplatz sichert. Ohne das Riff würden viele an der Küste lebenden Menschen ihre Arbeit verlieren. Allein schon aus touristischen Zwecken dient das Riff als Werbemarke und bringt viele Arbeitsplätze mit sich. Man geht von rund 64.000 Arbeitsplätzen aus, die an dem einzigartigen Ökosystem hängen.

Die Entscheidung der australischen Regierung, die Betitelung als gefährdetes Welterbe zu erneuter Diskussion auf das nächste Jahr zu verschieben, ist aus verschiedensten Perspektiven fahrlässig. Die Uhr des Biotops tickt. Schon in 25 Jahren soll es als komplett ausgeblichen gelten. Je früher dem Korallenriff geholfen wird, desto besser kann es geschützt werden. Man geht davon aus, dass bereits schon fast die Hälfte des Riffs der Korallenbleiche unterliegt.

Im generellen wird beim Thema Klimawandel zu viel geredet und diskutiert. Effiziente Taten, wie eine Spende anderer Länder zum Schutz des Riffs, gibt es nur wenige und wenn es darum geht, in den Klimawandel zu investieren, sind die Regierungen eher zögerlich. Das Great Barrier Reef ist in jeder Hinsicht wichtig für uns, als Arbeitsplatz oder Küstenschutz, und unseren Planeten, als Gleichgewicht für das Ökosystem. Deswegen sollte so früh wie möglich mehr für dessen Schutz unternommen werden.

In Zeiten in denen der der Klimawandel unsere Welt bedroht, sollte die Politik nicht nur reden, sondern auch Taten vollbringen. Sicherlich benötigt es hierzu auch viel Mut und zudem einen großen Bewusstseinswandel der heutigen Denk- und Lebensweiße, um eine effiziente Wirkung gegen den Klimawandel zu sein.

Eleni Mingas, Klasse 9c, Windeck-Gymnasium Bühl

Familien der Zukunft

Co-Elternschaft im Aufschwung als neues Familienmodell

Christine Wimbauer ist Professorin für Soziologie und Geschlechterforschung an der Humboldt-Universität Berlinund forscht schon seit mehreren Jahren zum Thema Liebe und Paarbeziehungen sowie deren Veränderungen im Wandel der Zeit. So auch bei ihrer neusten Studie Anfang 2021 über das Thema „Co-Parenting und die Zukunft der Liebe. Über post-romantische Elternschaft“. Manch einer schaut hier möglicherweise fragend oder zweifelnd drein. Denn ob traditionelle-, Patchwork- oder Regenbogenfamilie, immer mehr Familienmodelle kommen ins allgemeine Bewusstsein. Doch zu einem der weniger bekannten zählt wohl die Co-Elternschaft. Aus den USA stammend gewinnt das Modell immer weiter an Beliebtheit und ist längst auch in Deutschland angekommen. Die Co-Elternschaft, auch Co-Parenting genannt, ermöglicht Menschen mit Kinderwunsch, freundschaftlich ohne eine romantische Beziehung zusammen ein Kind zu erziehen, irrelevant, ob zu zweit, dritt oder in der Gruppe.

Meist lernen sich interessierte Personen auf Seiten wie „Co-Eltern.de“ oder „Familyship“ online kennen, für die etwa ein gängiges Familienkonzept nicht zu bewerkstelligen ist, beispielsweise aufgrund einer gleichgeschlechtlichen Ehe.

Da bietet die Co-Elternschaft mindestens einen erheblichen Vorteil gegenüber der traditionellen „Mutter-Vater-Kind-Familie“. Ohne Liebesbeziehung liegt der Fokus der Eltern auf der Erziehung der Kinder, weshalb sie meist einen respektvollen Umgang miteinander pflegen, sodass Streitigkeiten auf einer deutlich sachlicheren Ebene diskutiert werden. Inwiefern sich dies auf das Konfliktverhalten der Kinder auswirkt, ist bisher unerforscht.

Deutschland hinkt rechtlich gesehen jedoch hinterher. Da nur bis zu zwei Personen über das Sorge- sowie Aufenthaltsrecht der Kinder verfügen dürfen, muss mindestens ein Elternteil ab einer Erziehung zu dritt auf dieses verzichten. Sowohl Elterngespräche in der Schule als auch der Besuch bei der Kinderärztin erweisen sich somit als schwierig. Und anstatt durch das neue System die Aufteilung der Sorgearbeit zu verstärken, bleibe weiterhin meist die Mutter für mehr zuständig, wie Wimbauer herausfand. „Das ist auch nicht so verwunderlich, denn all diese Familienkonstellationen leben ja in unserer Gesellschaft und diese ist nach wie vor heteronormativ und geschlechterdifferenziert organisiert“, meint sie.

„[Unsere Gesellschaft] ist nach wie

vor heteronormativ und

geschlechterdifferenziert organisiert“

(Christine Wimbauer)

Für sie steht allerdings fest: „Alle Familien sind richtig. Grundsätzlich habe ich beobachtet, dass es Familien besser geht, wenn sie nicht zu hohe Ansprüche an die Liebe zwischen den Eltern haben. Co-Eltern haben bisweilen so einen gewissen Liebes-Realismus. Sie erwarten nicht überzogen viel von den anderen Eltern. Sie vergewissern sich, worum es im Kern geht: Zuverlässigkeit, Dauerhaftigkeit, Füreinander-Dasein. Sie sind manchmal einfach ein bisschen unaufgeregter.“

Hannah GerberKlasse 9cWindeck-Gymnasium Bühl

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