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Verwaiste Jungtiere brauchen Hilfe

Fledermaus-Nachwuchs kann aus Wochenstube fallen

Aktuell mehren sich Meldungen von verwaisten Fledermaus-Jungtieren, die in Kellerabgängen, auf Terrassen und im unteren Bereich von Hausfassaden gefunden werden, nachdem sie aus dem Wochenstubenquartier gefallen sind.

Da Fledermäuse nicht in der Lage sind, auf dem Boden zu landen und ihr heruntergefallenes Junges auf- und mitzunehmen, kann dem Nachwuchs wie folgt geholfen werden: Das städtische Referat Klima und Umwelt empfiehlt, das Jungtier am besten bis zum Abend in einen Schuhkarton zu setzen, der mit einem Marmeladenglasdeckel voll Wasser und einem lose hineingelegten Baumwolltuch ausgestattet und in einem eher kühlen und ruhigen Raum gelagert wird.

Bei Sonnenuntergang füllt man dann ein höheres Einmachglas mit Schraubdeckel mit handwarmem Wasser, überzieht es mit einer Baumwollsocke und stellt es in eine flache Plastikwanne von etwa 40 Zentimeter Durchmesser in die Nähe des Ausflugsorts der Wochenstube, zum Beispiel auf einen Balkontisch oder auch auf ein Autodach. Dem Jungtier werden mithilfe der Spitze eines Teelöffels noch vorsichtig ein paar Tropfen Wasser gegeben, ehe es an den oberen Bereich der Socke auf dem Einmachglas gehängt wird. Wenn das Junge stark genug ist, um zu rufen, wird die Mutter ihr Einzelkind im Laufe der Nacht oder spätestens in der Morgendämmerung abholen.

Fledermäuse sind nützliche und gefährdete Säugetiere. Sie ernähren sich in Europa ausschließlich von Insekten. Weibliche Tiere gebären nur ein Junges im Jahr, welches sie zwischen Mai und August in der Gemeinschaft mit anderen weiblichen Tieren, in einer sogenannten Wochenstube, aufziehen. Nur in diesem kurzen Zeitfenster finden sie genug Nahrung, um das Junge mit Muttermilch säugen zu können. Einige Arten beziehen dazu zugluftfreie, temperierte Hohlräume an Gebäuden, andere an Bäumen.

Quelle: PM der Stadt Bühl, Juni 2022

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