Am Mittwoch, den 14. Mai hat Herr Senski seine Bewerbung für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Bühl eingereicht, dies wurde schon einige Zeit vorher bekanntgegeben. Wir haben unseren Lehrer zu seiner Kandidatur interviewt.
Paul: „Was hat Sie motiviert als Oberbürgermeister zu kandidieren?“
Herr Senski: „Ja, insgesamt ist es eine interessante Aufgabe, weil man ja die Schnittstelle zwischen der Bevölkerung, der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung ist. Außerdem bin ich sehr gerne in Bühl, ich wohne hier schon seit 2008 und finde es ist eine lebenswerte Stadt, die Einwohner sind sehr motiviert, arbeiten gut zusammen und wollen auch was bewegen.
Zuerst habe ich mit ein paar Leuten gesprochen, ob dass Sinn macht für mich, die haben gesagt, dass sie es sich schon vorstellen können und es gab auch einige, die gesagt haben, dass sie mir helfen würden beim Flyer verteilen. Es ist eben auch sehr wichtig, dass man die Werbemaßnahmen eben umsetzen kann. Zuletzt habe ich mich entschieden, dass ich meine Bewerbung einreiche.“
Paul: „Was sind Ihre Ziele und was würden Sie in Bühl verändern?“
Herr Senski: „Das ist natürlich schwierig, weil man nicht genau weiß, wie viel Geld in den nächsten Jahren zur Verfügung steht. Wir müssen schauen, dass wir die größte Baustelle, das Windeck-Gymnasium selbst, möglichst kostengünstig zu Ende gebaut bekommen, ob das bis Ende 2027 der Fall ist, wage ich zu bezweifeln und in Zukunft ist der Plan, dass wir solche Projekte einfach schneller und kostengünstiger abwickeln, also, dass man in der Projektplanung schneller gestaltet und die Projektsteuerung dann so macht, dass man nicht so viel Leerlauf hat und insgesamt kostengünstiger vom Fleck kommt.“
Paul: „Was würden Sie speziell für die Schülerinnen und Schüler verbessern oder verändern?“
Herr Senski: „Ich würde die Politik zum Schüler bringen, weil die Schüler sich relativ wenig mit Politik beschäftigen und ich würde auch zu den SMV der Schule gehen und sie tatsächlich fragen, was sie bewegt. Insgesamt ist der Bürger recht gut aufgestellt mit dem Komm, aber es ist nicht so nah an den Köpfen aller, dass es dieses Angebot gibt. Da ist der Plan, dass wir das also öfter Mal bewerben.
Was auch fehlt ist ein angelegter Bolzplatz mit Bande und ein Basketballfeld, dass einigermaßen taugt.“
Paul: „Beeinflussen Ihre Erfahrungen als Lehrer diese politischen Ziele?“
Herr Senski: „Auf jeden Fall. Wenn man mit Schülern arbeitet und die Schüler arbeiten freiwillig, dann ist es so, dass nach 10 Besprechungen keiner mehr Lust hat zu arbeiten. Das heißt, dass man spätestens nach der 3. Besprechung ins Handeln kommen muss, ansonsten sind die Leute demotiviert und die Stadtverwaltung funktioniert ähnlich. Die halten zwar ein paar mehr Besprechungen durch, aber auch nicht unendlich. Man sollte halt nur Konzepte auf die Fläche bringen, an die man sich auch hält. Papier produzieren, von dem keiner etwas hat, ist nicht mein Plan.“
Paul: „Wollen sie die Schüle und das Amt des Oberbürgermeisters gleichzeitig bewältigen?“
Herr Senski: „Nein, das geht nicht. Das Amt des Oberbürgermeisters ist ein Hauptberuf und dann wäre ich ab nächstem Schuljahr nicht mehr hier.“
Paul: „Eine letzte Frage noch: Wie waren die Reaktionen aus der Schule auf ihre Bewerbung?“
Herr Senski: „Die meisten haben sich gefreut, es gibt auch ein paar die schon 16 sind, die schon wählen können, die gesagt haben, wenn sie mich wählen würden, könnte ich nächstes Jahr nicht mehr hier arbeiten und das haben sie bedauert. Aber ich hoffe, dass sie mich trotzdem wählen.“
Paul: „Vielen Dank für das Interview.“
Herr Senski: „Sehr gerne.“
Wir finden die Pläne von Herr Senski auf jeden Fall vielversprechend und sind gespannt auf die Wahl am Freitag, den 6. Juli, das Ergebnis und, ob wir uns nächstes Schuljahr von Herr Senski als Lehrer verabschieden müssen.
Euer Reporter: Paul Bork