„Grüß Gott Wien!“
Früh am Montagmorgen ging es für uns 20 Schülerinnen und Schüler unter Begleitung von Frau Gänß und Herrn Seiler in die österreichische Hauptstadt Wien. Nachdem alle mit (mehr oder weniger großen) Koffern und unseren selbst gestalteten Studienfahrt-Pullis im Zug Platz gefunden hatten, ging es neun Stunden lang mit Umsteigepause in Nürnberg unserem Ziel entgegen. Die Zeit verflog jedoch schneller als man meinte, was sicherlich auch an unserem (zugegebenermaßen jungen und gut aussehenden) Zugbegleitpolizisten lag.
Am Hauptbahnhof angekommen lag unser Hostel quasi „ums Eckarl“, sodass wir nach dem Zimmer beziehen noch genügend Zeit hatten verkehrsschildergroße Pizzen zu verdrücken, bevor es dann zum Prater, dem ganzjährigen Vergnügungspark, ging. Von 100m hohen Kettenkarussells über Geisterbahnen bis hin zu Formel-1-verdächtigen Boxautos war für alle etwas dabei. Abschließend begeisterte uns der Blick aus dem 1897 gebauten Wiener Riesenrad.
Der nächste Tag begann mit einer zweistündigen Stadtführung durch das „Herzarl“ Wiens, welche uns zum Stephansdom, zu Mozarts Wohnung, der Spanischen Hofreitschule und natürlich zur Hofburg brachte. Nachmittags besuchten wir das Museum moderner Kunst im Museumsquartier. Die meist blutverschmierten oder menschenzerstückelten Bilder des sogenannten Wiener Aktionismus schreckten die meisten jedoch so sehr ab, dass wir es, mit Ausnahme von Herrn Seiler, nicht besonders lange darin aushielten. Das Abendprogramm war für jeden frei gestaltbar, so dass es eine Gruppe nochmals zum Prater verschlug, andere über den Dächern auf einer Sky Lounge die Stadtluft genossen.
Mittwochs stand geballte Wiener Kultur auf dem Programm, und so tauschten wir die Welt von Promipaaren wie Brangelina gegen die von Sisi und „Frrrrrrranz“, dem bekanntesten österreichischen Kaiserpaar, indem wir ihre Sommerresidenz Schloss Schönbrunn besichtigten. Am Nachmittag besuchten wir die Hofburg mit über 150.000 Ausstellungsstücken der Hofsilber- und Tafelkammer (sprich: Besteck, Teller und Silberservices), bevor wir im Sisi Museum dem Mythos Kaiserin Elisabeth auf den Grund gingen.
Am Donnerstag verließ uns erstmals der bisher so wohlgesonnene österreichische Wettergott und bescherte uns Regen, was uns aber nicht davon abhielt, den Schönbrunner Tiergarten, seineszeichens ältester und schönster Zoo Europas, zu erkunden. Hier wurden auch die zuhause vorbereiteten Referate zu Kultur, Geschichte und Sehenswürdigkeiten gehalten. Anschließend spaltete sich die Gruppe am freien Nachmittag: Die einen führte es zum Hard Rock Café, zum Mozarthaus oder zum Shoppen durch die „Läden von aufstrebenden Jungdesignern“ (Zitat Frau Gänß), andere testeten im Sinne der Allgemeinheit traditionelle Gerichte wie Wiener Schnitzel oder die Sachertorte im Café Demel auf ihre deutsche Gaumenfreundlichkeit.
Auch unser letzter Abend stand wieder zur freien Verfügung. Während manch einer also noch einmal in Wiener Bars unterwegs war, saßen andere vor dem Fernseher um das Finale einer gewissen Modelshow mit der Abkürzung GNTM nicht zu verpassen. Der letzte Tag schließlich war größtenteils gefüllt mit unserer Heimfahrt (diesmal jedoch ohne Begleitung des netten Polizisten, dafür aber mit ausreichend Proviant), an deren Ende wir glücklich wieder in Bühl ankamen.
Wir alle haben uns in dieser schönen Woche in Wien sehr schnell wohl und auch heimisch gefühlt. Somit geht ein „Vergelt‘s Gott!“ an Frau Gänß und Herrn Seiler, die jedem durch ausreichend Freizeit ermöglicht haben, sein eigenes Wien zu entdecken.