Zeitungsberichte der 9.Klasse

Die 9.Klasse hat im Unterricht Zeitungen und deren Aufbau, Inhalt und Gestaltung kennengelernt. Dabei blieb es jedoch nicht: Die Schüler*innen schrieben eigene Artikel. Eine Auswahl der gelungensten Artikel werden nun immer wieder auf der Homepage zu lesen sein. Den Anfang machen zwei Berichte, die Einblick in zwei unserer AGs geben – die eng miteinander verknüpft sind: Die Theater-AG und die Bühnenbild-AG.
Reportage zur Theater-AG
Rettung des Freitags – Eine Probe bei der Theater-AG
Jeden Freitag trifft sich die Theater-AG des Windeck-Gymnasiums in Bühl um 15.15 Uhr in der Schule, um sich in Rollen anderer Personen hineinzuversetzen. Dieses Jahr sind es die Charaktere aus der antiken Komödie „Die Wolken“ von Aristophanes. Doch was auf die jungen Schauspieler während der Proben zukommt, weiß vorher meistens keiner. Das liegt daran, dass der Leiter der AG Herr Blume, mit Unterstützung von Herr Seiler, jedes Mal eine andere Idee hat und andere Prioritäten setzt. Diese gehen von Atemübungen, über Texte lernen, bis hin zum eigentlich Theaterspielen.
Um eine durchschnittliche Probe zu erklären, nehmen wir als Beispiel den 31.01.2020. Die Beteiligten treffen sich in der Aula. Die Gruppe ist übersichtlich groß. Was auffällt, ist, dass sich alle gut zu verstehen scheinen, trotz der Verschiedenartigkeit, wie dem Alter, das von der 9. Klasse, bis zum Abitur und darüber hinaus vertreten ist. Es beginnt damit, dass sich alle auf der zukünftigen Bühne in einen Kreis stellen. Die Übungen beginnen. Zuerst kommt das feste Stehen und die Atemübungen. Alle sollen sich locker, aber dennoch fest hinstellen und ihren Schwerpunkt finden. Nun soll man aus dem Bauch heraus und gleichmäßig die Laute „F“, „S“ und „Sch“ laut sagen. Weiter geht es mit einer weiteren Übung, um das richtige, laute Sprechen zu lernen. Herr Blume gibt komisch klingende und teils lustig klingende Wörter und Sätze vor, die die anderen laut und deutlich wiederholen sollen, z.B. „Komm kleiner, kräftiger Kerl“. Auch die Kolleginnen und Kollegen der Lehrer werden nicht verschont und werden fröhlich gegrüßt. Die gute Laune ist nicht zu übersehen, da hin und wieder einmal gelacht wird. Aber nach einigen Sätzen kommen sie zur nächsten und letzten Übung: Weitergeben von Lauten und Bewegungen. Herr Blume macht eine Bewegung/Geräusch und das muss im Kreis herumgehen, wobei es möglichst genau der Geste/ dem Laut des Anfängers ähneln soll. Es wird spannend, indem mehr Dinge hinzugefügt werden sollen. „Das soll die Konzentration fördern“, so Herr Blume. Und Spaß macht es auch, denn die Leute lächeln, bleiben aber dennoch konzentriert.
Jetzt beginnt die Erkundung des Raumes. Daran gehen die Leiter mit Kreativität und ein wenig Sport heran. Richtig. Sport. Und zwar sollen die Schüler einen Satz/Vers ihrer bereits zugeteilten Rollen aussuchen, und sich diesen einprägen. Sobald das nach wenigen Minuten geschafft ist, müssen die jungen Schauspieler schnell und nacheinander auf die Bühne rennen und diesen Vers in drei Variationen aufsagen. Ein Mal so, wie sie ihn sagen würden, ein Mal so, wie ihre Figur es sagen würde und ein drittes Mal einfach nur übertrieben gespielt. Dann wieder schnell die Bühne verlassen. Keiner will anfangen, doch sobald jemand anfängt sind diese in ihrem Element. Dass das Erscheinungsbild der Teilnehmer auf der Bühne etwas amüsant wirkt, scheint sie gar nicht zu stören. Man kriegt sie zwar schwer hoch auf die Bühne, doch wenn sie oben sind, sind sie wie ausgewechselt und bleiben ernst. Die Leiter sehen zufrieden,überrascht und sogar belustigt aus. Es kommt eine andere Aufgabe: Jeder soll drei verschiedene Posen einnehmen, die er/sie für den jeweiligen Vers einnehmen würde.Schon irgendwie gruselig diese ungewohnte Stille. Doch nach einigen Durchläufen, die nächste Aufgabe. Man soll den Satz drei Mal in den drei verschiedenen Posen vorführen. Klingt nach Überwindung und könnte für einige ein Problem darstellen. Doch die meisten Beteiligten schaffen es ohne Probleme, wofür sie sich auch mal auf die Schulter klopfen können. Danach gibt es ein Lob von den Leitern und ein Lob wird untereinander ausgetauscht. Die Schüler sind zufrieden und freuen sich.
Nach einer kurzen Motivationsrede von Herr Blume, geht es weiter mit dem Lernen Texte. Das ist wichtig, da es bereits damit Komplikationen im letzten Jahr gab. Ungefähr 15 Minuten lang, wird fleißig gelernt und besprochen und sogar ein neuer Text geschrieben. Was auffällig ist, ist, dass Herr Seiler mehr nach Vokabeln und geschichtlichem Zusammenhang gefragt wird, während Herr Blume mehr mit Theaterfragen überschüttet wird.
Nach dieser, mehr oder weniger, Pause, wird das eigentliche Schauspiel angeschnitten. Dafür bleibt anfangs wenig Zeit, wegen der zeitlichen Eingrenzung und der Tatsache, dass es Freitag Nachmittag ist, je näher man aber zur Aufführung rückt, desto wichtiger wird es.
Die erste Szene verläuft mit nur wenigen Unterbrechungen, obwohl anfangs die Besetzung des Strepsiades, einer der Figuren im Stück, mehrmals das Gähnen wiederholen soll, was irgendwie belustigend aussah. Herr Blume und Herr Seiler wollen das Stück so gut wie möglich vorführen, weswegen auch Kleinigkeiten wie Gähnen eine wichtige Rolle spielen. Nach einem, meiner Meinung nach, gut verlaufenen Spiel, wird klar, wie sehr sich alle unterstützen. Diejenigen, die etwas vorgeführt haben, werden zuerst mit einem Applaus und warmen Worten gelobt und anschließend mit Verbesserungsvorschlägen, nett und gut gemeint, konfrontiert. Und das nicht nur von der Seite der Lehrer.
„Bald ist Theater-AG“ oder „Weißt du, was heute ist? Theater!“, sind Aussagen, die einige Schülerinnen des öfteren äußern. Dass sich einige sehr auf die AG freuen und ein gutes Gefühl dabei haben, ist kein Geheimnis und kann durchaus nachvollzogen werden, denn der Verlauf ist kreativ und es gibt oft etwas zum Lachen. Auch wenn der Tag oder die Woche einmal nicht so gut war, freut man sich darauf, dass man zur Theater AG kann, denn diese Beschäftigung entspannt Körper und Geist.
Bericht Bühnenbild-AG
Die Bühnenbild-AG ist eine kleine Gruppe mit viel Ehrgeiz, welche die Requisiten für die Theater-AG fertigstellt, sodass die Bühne dadurch belebt wird und das Stück so gut wie möglich unterstützt. Die AG wird von Frau Gutruf geleitet und offiziell gehören diese vier Mitglieder an (Jonas, Pauline, Johanna und Manjolla ). Dieses Jahr führt die Theater-AG, welche von Herr Blume und Herr Seiler geleitet wird, eine Komödie, mit dem Titel ,,Die Wolken‘‘ , verfasst von Aristophanes, vor.
Heute sieht man die Aufregung allen Mitgliedern im Gesicht, denn es ist Zeit, die Säulen der Aula zu tapezieren. Da Herr Blume nicht anwesend ist und die Medien – AG somit entfällt, helfen auch Nelly und Sophia mit. Zuerst schneiden wir die Zeitung zurecht und rühren den Kleister an. Nachdem dieser nach zwanzig Minuten Ruhezeit fertig ist, beginnen wir mit dem Vorkleistern. Da die Säule nun vollgekleistert ist, können wir beginnen die Zeitung festzukleben. Während vier Teilnehmer mit dem Tapezieren beschäftigt sind, schneiden zwei andere Zeitungen zurecht, sodass wir immer einen Vorrat haben. Man sieht uns allen die Freude im Gesicht an, als wir sehen, wie unser Werk immer weiter an Gestalt annimmt und bald keine Fläche mehr unbeklebt ist. Wir wechseln uns alle mit dem Schneiden der Zeitung und dem Tapezieren ab, sodass jeder beides machen kann und es nicht ungerecht wird. Als es schließlich 15:00 Uhr ist und wir alle schon seit über einer Stunde an der Arbeit sind, wird es Zeit aufzuräumen und zu gehen. Frau Gutruf schlägt außerdem noch ein Schild vor, um den Betrachtern mitzuteilen, was hier vor sich geht und wann die Aufführungen überhaupt stattfinden. Als sie schließlich auf den Satz: ,, Work in progress‘‘ kommt, sind wir alle so begeistert, dass wir zustimmen und ein solches Schild basteln.
Nun ist die Zeit auch rum und wir verabschieden uns alle. Wir wenden uns zum Gehen, werden jedoch von Frau Gutruf aufgehalten, welche uns noch eine Packung ,,Kinder Country“ in die Hände drückt. Als wir gehen, wissen wir, dass wir uns schon auf das nächste Mal freuen.